Geschichte des Backofens
Das erste Zeichen menschlicher Niederlassung und Ruhe nach Jagd, Kampf und Wanderung war die Feuerstätte. Vor dem Gebrauch des Feuers war der Mensch ein Rohköstler, was aus Gebissfunden zu schliessen ist. Seit der Aufnahme der Jagd und dem Verzehr von Fleisch konnte man auf Feuer nicht mehr verzichten, dessen Wert sehr bald auch für die Zubereitung anderer Speisen erkannt wurde.
Erste Nutzungen sind aus der jüngeren Steinzeit bekannt. Am einfachsten war es Getreidekörner zu rösten um sie schmackhafter und verdaulicher zu machen.
Aus China weiss man dass Weizen seit über 5000 Jahren konsequent angebaut wird. Dies führte zur Vorratshaltung. Die gelagerten Getreidekörner wurden hart, also mussten sie zerstampft oder gemahlen werden. Das so entstandene Mehl war mit Wasser der Grundstock für das, was wir heute noch als Teig bezeichnen.
Dieser Teigbrei wurde auf im Feuer erhitzten Steinen aufgebracht, wo er sofort durch buk. Das erste Fladenbrot war "entdeckt".
Völkerstämme die ein Nomadenleben führten konnten ihre "Backsteine" natürlich schon aus Gewichtsgründen nicht mitnehmen, die Steine mussten am jeweiligen neuen Lagerplatz erst gesucht werden. Die sesshaft gewordenen Völker erbauten sich in ihren Behausungen aus Steinen oder geformten Lehmstücken feste Backstellen.
Das Backen auf offener Fläche war auch eine sehr unwirtschaftliche Angelegenheit. Bessere Ausnützung der vom Feuer geschaffenen Speicherwärme versprach eine Umhüllung des Backgutes mit heissen Steinen.
Ein Backofen ist also:
Ein allseitig geschlossener Raum, dessen Inneres auf eine bestimmte Temperatur gebracht werden kann. Dieser einfache Kernsatz gilt auch heute im gleichen Mass.
Das Bachhüsli der Küttiger Landfrauen
In Küttigen haben die Landfrauen eine lang gehegte Idee realisiert.
Ein stillgelegtes Transformatorenhäuschen wurde zum Backhüsli umfunktioniert.
An vorher veröffentlichen Backtagen wird der Ofen eingefeuert und die Dorfbewohner haben Gelegenheit sich ihren Teig zu feinen Broten backen zu lassen. Während der Backzeit bleibt Zeit und Musse für Gespräche, einen feinen Kaffee oder auch schon mal einem Glas Wein in gemütlicher Runde.